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Skandinavisches Design – Die Ursprünge des Scandi-Styles

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Skandinavisches Design ist und bleibt trotz seiner starken Tradition zeitlos. Die Ursprünge von IKEA und Co. waren bereits in den 50er-Jahren für die breitere Masse konzipiert, aber sind dennoch so klassisch edel, dass sie sich bis heute weltweit verkaufen. Einrichtung und Home Design sind mittlerweile untrennbar mit dem „Scandi Style“ verbunden. Woher diese Designrichtung ihre Einflüsse nimmt und wer die formgebenden Designer der berühmten Möbel, Objekte und Einrichtungsstücke waren, findest du hier heraus.

Der skandinavische Stil: Form follows function

Der skandinavische Designstil ist geprägt durch Funktionalismus, Formalität, Minimalismus und Zeitlosigkeit. Die Formen sind klar und zweckmäßig, denn die Architekten und Designer in Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark erkannten, dass sie der Funktion des Objektes folgen sollten – nicht umgekehrt. Damit orientiert sich das Design auch an den Bedürfnissen der Menschen. Dieser Anspruch zieht sich von den Gebäuden selbst bis hin zu ihrer Inneneinrichtung durch.

Als Verbindung aus handwerklicher Fertigung und industrieller Produktion, ist das Design aus dem Norden Europas grundlegend demokratisch. Denn es richtet sich nicht an reiche Eliten, sondern an die breite Masse. Designermöbel und Qualität sollten für alle erschwinglich sein.

Formen

Die berühmte PH Pendelleuchte von Poul Henningsen für Louis Poulsen

Das Leben in Skandinavien spielt sich außerhalb des Sommers vermehrt drinnen ab. Kälte, Nässe und Dunkelheit rufen das Bedürfnis hervor, es sich zu Hause gemütlich zu machen. Deshalb findet sich skandinavisches Design vor allem im Bereich Inneneinrichtung wieder, insbesondere das Lichtdesign spielt eine zentrale Rolle. Viele der Lampen und Leuchten, die im hohen Norden entworfen wurden, sind bis heute populär. Lichtquellen, die ein angenehmes Licht ausstrahlen, sind hier in der dunklen Jahreszeit von großer Bedeutung.

Der Rückzug im Inneren bedeutet aber nicht, dass die Skandinavier sich von der Natur abwenden. Ganz im Gegenteil: Die Natur ist ein zentrales Element des skandinavischen Designs, denn die Menschen im hohen Norden sind sehr mit ihr verbunden und verbringen, so oft es geht, Zeit draußen. Daher finden sich vermehrt organische und puristische Formen, die auf aufwendige Details und Verzierungen verzichten. Dies sieht man auch heute noch und es sorgt dafür, das keines der Stücke altmodisch erscheint, sondern sich damals wie heute unkompliziert in die Wohnumgebung integrieren lässt.

Material

Daher sind auch die Materialien skandinavischer Bauwerke, Möbel und Deko natürlich und umweltbewusst. In den 50er-Jahren wird Teakholz mit seinen weichen Kanten zu einem Merkmal des nordischen Designs und findet sich in vielen bekannten Designobjekten wieder. Aber auch andere Holzarten sowie preisgünstigere Materialien, wie etwa Kunststoff, Aluminium und Stahl kommen zum Einsatz und schaffen eine geradlinige, cleane Optik.

Ursprung & Wurzeln

Die von Alvar Aalto entworfene Bibliothek in Viipuri (heute Russland)

Während die richtungsweisenden Entwürfe von berühmten Köpfen, wie Arne Jacobsen und Alvar Aalto, bereits in den 1930er-Jahren entstanden, war es vor allem die Nachkriegszeit der 50er-Jahre, in denen sich skandinavisches Design zu einer wiedererkennbaren Stilrichtung entwickelte. Zuvor herrschte in den skandinavischen Ländern kaum Wohlstand, sodass man sich keine besondere Einrichtung oder Dekoration leisten konnte. Doch zu dieser Zeit kam der sozialdemokratische Anspruch auf, der breiten Bevölkerung gerecht zu werden sowie der Plan, die Infrastruktur nach den Vorstellungen von Architekten und Designern umgestalten zu lassen.

Mit den Verfahren der Massenproduktion und den Einflüssen aus der früheren britischen Arts & Crafts-Bewegung, die eine Rückbesinnung auf das Handwerk forderte, entstanden einfache und schlichte, aber dennoch qualitative Produkte. Auch die Stilrichtung des deutschen Bauhaus ab 1919 beeinflusste die Entwürfe im Norden. Die skandinavische Moderne war geboren.

Der heutige Scandi-Style knüpft an diese Wurzeln sowie an die Ideen der „Gründerväter“ des skandinavischen Designs an und hat den zeitlosen Minimalismus zum Wohntrend gemacht. Noch mehr über die Ursprünge erfährst du in diesen inspirienden Bildbänden:

Finnland

Alvar Aalto (1898-1876) & Artek

Die A 330 Hängelampe von Alvar Aalto für Artek

Einer der bedeutendsten Köpfe für die Entstehung des skandinavischen Designs ist der finnische Architekt, Stadtplaner und Möbeldesigner Alvar Aalto. Er studierte Architektur in Helsinki und gründete sein eigenes Architekturbüro.

Seine Werke umfassen nicht nur zahlreiche öffentlichen Gebäude, sondern auch Möbelstücke. Für das Sanatorium in Paimio entwarf er 1932 den heute weltbekannten Paimio Sessel, einen geschwungenen Sessel aus dampfgebogenem Birkenholz. Auch hier sollte die Form der Funktion folgen, da er ihn für die Tuberkulose Patienten vor Ort konzipierte. Der Stuhl soll eine angenehme Sitzposition zur Schonung der Lunge bieten.

Im Laufe der Zeit entstanden weitere Freischwinger mit gebogenem Holzgestell. 1935 gründete Aalto gemeinsam mit seiner Frau Aino Aalto das Unternehmen „Artek“ für Möbel, Beleuchtung und Deko Elemente, das bis heute ihre Produkte sowie die weiterer finnischer Designer vertreibt. Artek ist an die Verbindung aus „art“ und „technology“ angelehnt, eine Denkweise des Bauhaus-Gründers Gropius. Ein bedeutendes Objekt des Paares, das es bis heute zu kaufen gibt, ist die Aaalto-Vase oder auch Savoy-Vase genannt. Ihre gewellte Optik ist an ihre Designer angelehnt, da Aalto übersetzt „Welle“ bedeutet.

Dänemark

Es wundert kaum, dass Kopenhagen bis heute die Modemetropole und die Hauptstadt guten Geschmacks und zahlreicher Labels ist. Denn viele der einflussreichen Designer und Architekten, deren Entwürfe heute zu Designklassikern zählen, stammen aus unserem Nachbarland Dänemark.

Die Stühle der Serie 7 von Arne Jacobsen

Arne Jacobsen (1902-1971)

Stelton: Arne Jacobssen
Arne Jacobssen

Der dänische Architekt und Designer Arne Jacobsen prägte das skandinavische Design und den Stil des Funktionalismus nachhaltig. Der Kopenhagener studierte Architektur und lehrte später in diesem Bereich. Seine Entwürfe umfassen viele Sitzmöbel, darunter die bekannte Serie 7, eine Reihe von bunten, stapelbaren Holzstühlen mit geschwungener Lehne. Sie gelten als meistverkaufte Stühle aller Zeiten. Ein weiteres Highlight seiner Entwürfe ist „Das Ei“ beziehungsweise der Egg Chair, ein geschwungener Sessel, der vielfach reproduziert wurde. Zudem gestaltete er Lampen für den Beleuchtungshersteller Louis Poulsen.

Jacobsens Designs sind bekannt für ihre besonders organischen Formen, die sich sich an der Natur orientieren. Zahlreiche seiner entworfenen Gebäude stehen in Deutschland, einige davon in Hamburg. Außerdem entwickelte der Architekt drei Wanduhren für drei öffentliche Gebäude und Institutionen in Dänemark, die heute in kleiner Version für den Haushalt nachproduziert werden.

Poul Henningsen (1894-1967)

Der Kopenhagener Poul Henningsen ist vor allem für sein Lichtdesign im Stil des Funktionalismus bekannt. Für den Beleuchtungshersteller Louis Poulsen entwarf er wohl zwei der weltweit berühmtesten Lampenmodelle: Den PH Lampenschirm (1926) und die PH Artichoke (1958). Die Besonderheit ist hier, dass beide Leuchten aus jedem Betrachtungswinkel blendfrei sind.

Die Modellbezeichnung bezieht sich auf die Initialen des Künstlers und die dahinterstehende Zahl auf den Durchmesser des Lampenschirms. Es gibt sie als Pendel-, Tisch- und Stehleuchte in verschiedenen Farben und Größen. Gerüchten zufolge soll sie in der Hälfte aller dänischen Haushalte zu finden sein.

Verner Panton (1926-1998)

Verner Panton &Tradition
Verner Panton

Ein weiterer bedeutender Architekt und Designer aus Dänemark ist Verner Panton. Auch er konzentrierte sich auf die Gestaltung von Möbeln und Leuchten, deren Formen bis heute weltbekannt sind. Er arbeitete zeitweise als Assistent von Arne Jacobsen, machte sich später aber selbstständig und entwickelte seinen eigenen Stil, der sich von den anderen skandinavischen Designern seiner Zeit absetzte.

Die Formen und Materialien seiner Objekte stammen nicht aus der Natur, sondern sind bunt, geometrisch und künstlich. Er verwendete häufig Kunststoffe. Damit gelang ihm auch der Durchbruch: Er entwickelte den nach ihm benannten Panton Chair, einen Freischwinger aus Plastik. Dieser wird seit 1967 vom Schweizer Möbelhersteller Vitra in Serie produziert. Auch seine Lampen gelten bis heute als beliebte Designobjekte. So etwa das „Flower Pot“-Modell, das es als als Pendel- und als Tischleuchte gibt.

Hans Jørgensen Wegner (1914-2007)

Der dänische Tischler und Architekt Hans J. Wegner erlangte vor allem mit seinen über 500 entworfenen Stühlen Bekanntheit. Einer der beliebtesten ist das Modell CH24, auch Y-Stuhl oder Wishbone Stuhl genannt, der seit 1950 von der dänischen Firma Carl Hansen & Søn produziert wird. Die Sitzfläche besteht aus einer von Hand geflochtenen Papierkordel. Die Rückenlehne ist Y-förmig und gibt dem Stuhl seinen Namen.

All seine Modelle sind organisch geformt, die meisten sind aus hellem Holz gefertigt. Außerdem entwickelte er Tapeten, Lampen und Bestecke. Wegner arbeitete zeitweise mit seinem berühmten Kollegen Arne Jacobsen zusammen.

Skandinavisches Design heute

Nicht zuletzt dank des international verbreiteten Möbelriesen IKEA wird das skandinavisches Design nahezu mit allen Möbeln und jeglicher Form der Einrichtung gleichgesetzt. Aber auch die originalen Stücke der nordischen Designer gelten bis heute als Klassiker in den Design Shops und wurden zahlreich kopiert sowie neu aufgelegt. Ihr Stil geht in den aktuellen Wohnstil aus Skandinavien über, der sich weiterhin durch seine Schlichtheit und Funktionalität auszeichnet.

Auffällig ist, dass IKEA einige der bekannten Stücke in abgewandelter Form anbietet und damit weiterhin den demokratischen und erschwinglichen Anspruch der Ursprungszeit der skandinavischen Moderne verfolgt:

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